Das Jura-Bauernhof-Museum (der ehemalige Kipferlerhof) ist ein typisches Altmühl-Jura-Haus. Diese Bauweise ist geprägt vom Material, das in nächster Nähe gewonnen werden konnte: Die massiven Hauswände wurden aus in der Region gewonnenen Kalkbruchsteinen gemauert. Der Löschkalk für Mörtel, Wandputz und Wandfarbe wurde aus heimischen Kalksteinen gebrannt. Die Balken für Decken und Dachstuhl holte man aus den umliegenden Wäldern. Und - das deutlichste Kennzeichen der Jura-Bauten: Das Dach ist mit Kalkplatten (sog. Legschiefer) gedeckt, die in den Plattenbrüchen der Altmühlalb gebrochen wurden. Damit die lose aufgelegten Dachplatten nicht abrutschten, hatten die Dächer eine flache Dachneigung (ca. 27 bis 30 Grad). Ein kräftiger Dachstuhl war erforderlich, um die schwere Dachdeckung zu tragen. Zum typischen Erscheinungsbild des Jura-Hauses gehörte außerdem ein geringer Dachüberstand und kleine Fensteröffnungen.
Im Hauptgebäude waren auf zwei Stockwerken die Bauernfamilie mit den Bediensteten, aber auch die Tierställe untergebracht. Einen solchen Gebäudetyp nennt man "Wohnstallhaus". Die Wärme der Tiere im Untergeschoss diente früher mit als Heizung der Wohnung im Obergeschoss. In den verschiedenen Kammern und Stuben bis hin zum Dachboden lassen sich heute noch viele Schätze entdecken. Die Ausstattung der einzelnen Räumlichkeiten stammt weitestgehend noch von den ehemaligen Bewohnern, als der Hof noch Kipferlerhof hieß.