Der Naturpark Altmühltal vor rund 1900 Jahren: Auf einer breiten, fast schnurgerade verlaufenden Straße herrscht reges Treiben. Römische Soldaten marschieren in Richtung Norden – ihr Ziel ist das Kastell „Vetoniana“ über dem heutigen Pfünz. Ihnen begegnen edel gekleidete Frauen und Herren in von Pferden gezogenen Reisewagen sowie Händler, deren Karren gefüllt sind mit Fellen, Bernstein und Gewürzen.
Bei dieser Straße handelt es sich um die historische Römerstraße, die die Römerorte „Castra Vetoniana” in Pfünz und „Vicus Scuttarensium”, dem heutigen Nassenfels, als Hauptverkehrslinie (= Magistrale) verband. Sie war wichtiger Bestandteil der Infrastruktur im Hinterland des „Obergermanisch-Raetischen Limes”: jener befestigten Grenzlinie zwischen der römischen Provinz Raetien und dem freien Germanien, die heute zum Welterbe der UNESCO zählt.
In vielen Abschnitten wird die alte Römerstraße auch heute noch als Wegeachse genutzt – und sie diente als Inspiration für die Wanderrouten der „Magistrale” zwischen Pfünz, Adelschlag und Nassenfels. Drei Rundwege führen die Wanderer an geschichtsträchtigen Schauplätzen in der Umgebung der Römerstraße vorbei. Im Fokus stehen die römische Geschichte ebenso wie Eiszeitjäger und Kelten oder mittelalterliche Burgen und barocke Kirchen, die von der einstigen Herrschaft der Eichstätter Fürstbischöfe zeugen.