Gungoldinger Wacholderheide

Was der Heide ihr eigenartiges Gepräge gibt, sind die unzähligen Exemplare des meist buschförmigen Gemeinen Wacholders. Dazwischen finden sich auch säulenförmige Wuchsformen. Neben den Wacholderbeständen, die durch wilde Rosen, Schlehen und Weißdorn aufgelockert werden, konnte sich auf den Felsen und felsigen Teilen eine prächtige Steppenheide halten.

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Die Gungoldinger Wacholderheide entstand im Mittelalter durch Rodung des Waldes und Viehbeweidung. Auf der Fläche konnten sich dann die Pflanzenarten des Trockenrasens ausbreiten. Wir finden hier prachtvolle Polster der Felsennelke und der sehr seltenen Spitzblättrigen Miere, das Kahlblättrige Heideröschen, ebenfalls eine große Seltenheit, und drei Enziane: Frühlingsenzian, Gefranster Enzian und Deutscher Enzian. Diese wertvollen, von Menschenhand geschaffenen Pflanzenstandorte bedürfen einer ständigen Pflege durch Schafbeweidung, da sonst Gebüsch und Wald die Heide zurückerobern.

Die Gungoldinger Wacholderheide wird als die schönste der südlichen Frankenalb bezeichnet, obgleich vor einigen Jahrzehnten noch viele Wacholderbäume wegen der vielseitigen Verwendbarkeit gefällt wurden. Räucherwerk aus den Zweigen diente nicht nur zum Räuchern von Schinken und Wurst, sondern auch der Abwehr von Krankheiten, Pestilenz und bösen Mächten in Haus und Hof: Aus Wacholderholz gefertigte Peitschenstiele sollten - dem Volksglauben zufolge - Pferde vor Verhexung schützen, Butterstöcke den bösen Einfluss der Nachbarin auf das Gelingen der Butter verhindern. Die Beeren findet ebenfalls vielfältige Verwendung: als geschätztes Gewürz für Sauerkraut, Wild- und Fischgerichte, als Grundlage zur Herstellung des Wacholderschnapses und als Heilmittel gegen Leber-, Nieren- und Blasenleiden sowie Rheuma und Gicht, das schon Sebastian Kneipp empfahl.

Alle Pflanzenteile des Wacholders stehen unter Schutz und dürfen nicht entnommen werden. Außerhalb von Naturschutzgebieten ist das Sammeln der blau-schwarzen Beeren nur in kleinen Mengen für den privaten Gebrauch erlaubt. Im Naturschutzgebiet hingegen gilt ein generelles Sammelverbot – auch für Wacholderbeeren.

Dieser Betrieb auch hier

Wanderer auf der Gungoldinger Wacholderheide unterwegs auf dem Altmühltal-Panoramaweg. Die Wanderer sind nur ganz schwach inmitten der grünen Landschaft auszumachen.Gungoldinger WacholderheideWanderer auf der Gungoldinger Wacholderheide von oben. Die Wacholderheide mit ihren typischen Büschen leuchtet in hellem grün.

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