Köschinger Forst

Das 5562 ha große Waldgebiet gehört nördlich der Straße Stammham-Bettbrunn dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds, südlich davon dem Staat. 3000 ha sind als Wildpark eingezäunt; ein Schaugehege für Dam- und Schwarzwild ist beim Köschinger Waldhaus eingerichtet.

Die erste Kunde vom Köschinger Forst vermittelt uns eine Urkunde, in der um 1000 n. Chr. dem Kloster St. Emmeran in Regensburg Güter in Mendorf mit Nutzungsrechten am Köschinger Forst geschenkt wurden. 1293 vermachte der letzte Graf von Hirschberg seinem Onkel, Herzog Ludwig 11. von Bayern, die Burg und den Forst zu Kösching. Seit dieser Zeit ist der Köschinger Forst im Eigentum der Wittelsbacher bzw. des bayerischen Staates. Allerdings bestanden - wie das Salbuch Ludwigs des Gebarteten von Bayern-Ingolstadt aus dem Jahre 1416 belegt - für 42 umliegende Dorfschaften, Weiler und Einöden Holz- und Weiderechte; der Pfleger zu Kösching hatte die Holzentnahme und die Waldweide zu regeln. Für die Wittelsbacher war der Köschinger Forst ein gern besuchtes Jagdrevier. Herzog Ludwig dem Gebarteten, einem leidenschaftlichen Jäger, verdanken wir eine ausführliche Beschreibung der Jagd im Ingolstädter Raum aus dem Jahre 1418, die ersten Aufzeichnungen über das Jagdwesen in Bayern überhaupt. Alljährlich fanden "Schweinshatzen" im Köschinger Forst mit großem Aufwand statt; 1753 wurden z. B. 304 Wagenpferde und 1200 Treiber benötigt. Der traditionellen Jagdfreude der Wittelsbacher haben wir es zu verdanken, daß der Köschinger Forst als geschlossener Wald komplex erhalten blieb, und in ihm bis in die Neuzeit herein Eichen- und Buchenbestände (Eicheln und Bucheckern als Wildfutter!) vorherrschten. Erst im 17. Jahrhundert flog auf Blößen und Lichtungen Fichte an, die dann später auch künstlich eingebracht wurde. Der modernen Forstwirtschaft ist es aber gelungen, auf großer Fläche wieder Eiche und Buche heranzuziehen.

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