Reisberg bei Lippertshofen

Zusammen mit dem benachbarten Lippertshofener Berg gehört der Reisberg zu der lockeren Girlande von Aussichtsbergen, die den Jurazug im Süden begrenzen. Die Bergkuppe erhebt sich ca. 100 m aus der südlich vorgelagerten Donauebene. Einzeln oder in Gruppen stehende Föhren lockern die Heidefläche auf und geben ihr das Aussehen einer Parklandschaft.

Außer durch eine prächtige Aussicht auf die Donauniederung mit Ingolstadt, auf das weiter südlich aufsteigende Molassehügelland und - an sehr klaren Tagen - sogar auf die Alpenkette überrascht der Reisberg den Besucher vor allem durch seinen märchenhaften schönen Föhrenbestand. Die bizarren Wuchsformen der Bäume haben verschiedene Ursachen: Im Gegensatz zu der in den Forsten heute meist gezogenen Bamberger Kiefer neigt die Juraföhre in jahrtausendelanger Anpassung an unser Klima und an die von ihr besiedelten Standorte zur Ausbildung eines kurzen, oft krummen Stammes und einer weitverzweigten, ziemlich lockeren Krone. Dieses Erbgut wird am Reisberg durch die Witterungsverhältnisse, vor allem die aus dem Donautal anbrausenden Windstürme, verstärkt, die diese "Wetterföhren" an Stamm, Ästen und Zweigen modellieren. Sicherlich beeinflussen auch die Bodenverhältnisse die Gestalt der Bäume. Unter einer nur dünnen Humusschicht besteht der Untergrund hier aus Plattenkalk - erkennbar in einigen alten Steinbrüchen nördlich Lippertshofen und in dem auf der Höhe des Reisberges noch betriebenen Bruch. Dieser felsige, trockene Untergrund dürfte mit ein Grund für die eigenartigen Krüppel- und Kümmerformen der Bäume sein. Schließlich diente der Reisberg früher den Bauern als Hutanger, also zum Hüten von Vieh. Das Weidevieh verbiß den Jungwuchs und scheuerte seine Hörner an den Stämmen; solche Beschädigungen können die Ernährung des Baumes beeinträchtigen und zu eigenartigen Wuchsformen führen.

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