Villa Westerhofen - Jagdvilla des Statthalters

Eine Gedenktafel am Spielplatz neben der Westerhofener Kirche erinnert an
eine aufsehenerregende Entdeckung. Im Jahre 1856 stieß man auf die Grundmauern einer großen Villa und Spuren von Nebengebäuden.

Öffnungszeiten

Ganzjährig geöffnet

jederzeit frei zugänglich

Mosaikbild von Tieren

Nicht der für sich genommen schon beachtliche Bau mit 14 Räumen, von denen die meisten heizbar waren, auch nicht das luxuriöse Bad beeindruckte die Ausgräber: Das Atrium, die Prunkhalle der Villa also, zierte ein in bunten Farben leuchtendes, 10,1 m langes und knapp 7 m breites Fußbodenmosaik.
Nachdem König Max II. das Mosaik besichtigt hatte, ließ er das Grundstück und den Kunstschatz kaufen, bergen und nach München in die Archäologische Staatssammlung bringen.
Dort ist er das Herzstück der Ausstellung. Der Westerhofener Mosaikfußboden ist das einzige Mosaik mit Figuren, das im süddeutschen Raum erhalten blieb. Das rechteckige Hauptstück bestimmen effektvoll zwischen Ornamentfeldern platzierte Meeresfabeltiere. Am schmalen Übergang zur Apsis ist eine besonders lebendige Hirschjagdszene gestaltet.
Das Gemeinschaftswerk mehrerer Künstler datieren Kunsthistoriker auf den Anfang des 3. Jahrhunderts. Man sieht in der Villa das Jagdschloss des Provinzstatthalters. Einer hochgestellten und vermögenden Person muss sie auf jeden Fall gehört haben. Brandspuren weisen darauf hin, dass die Villa, wie fast alle Siedlungen und Kastelle unserer Region, dem Alamanneneinfall von 233 zum Opfer fiel. Möglicherweise wurde sie kurz zuvor geräumt.

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