Mit einer guten Prise Heimatliebe

Ipek Basaran-Stöber ist Weißenburgerin durch und durch: Wenn sie nicht gerade für die Frankenschau vor der Kamera steht, gibt sie Kochkurse in der Weißenburger Volkshochschule oder arbeitet in ihrem Hauptberuf als Grundschullehrerin. Im Interview verrät sie, was ihre Schüler von Ihrer Zweitkarriere im Fernsehen halten und welchen Tipp sie ihren Kochkurs-Teilnehmern am häufigsten gibt.

Ipek, wie kommt man als Weißenburger Grundschullehrerin zu einem Nebenjob als Fernsehköchin?

Ipek Basaran-Stöber: „Ehrlich gesagt wie die Jungfrau zum Kind. Ganz unverhofft kam das Angebot über den Onkel meines Mannes Yannick zustande: Mathias Meyer vom Museumscafé ist mit Thomas Rex, dem Redaktionsleiter der Frankenschau, befreundet. Als dieser ihm erzählte, dass er ein frisches Gesicht für eine Kochshow suche, sagte Mathias: Das macht die Ipek, die kann gut kochen und viel reden (lacht). Ich war zunächst skeptisch, beim ersten Drehtag hat es mir dann aber richtig Spaß gemacht.“

Wie läuft so ein Drehtag ab?

Ipek Basaran-Stöber: „Wir treffen uns einmal im Monat – meistens an einem Samstag – bei mir daheim in der Küche und zeichnen dort die Sendung auf. Das dauert in der Regel bis zu zehn Stunden und kann durchaus auch mal stressig werden, hauptberuflich mache ich ja eigentlich was ganz anderes.“

Stimmt, du bist Lehrerin an der Grundschule Alesheim-Emetzheim. Wie finden es deine Schüler, dass man dich im Fernsehen sehen kann?

Ipek Basaran-Stöber: „Am Anfang fanden Sie das natürlich total aufregend, mittlerweile ist es für sie aber normal. Sie profitieren auch sehr davon, dass ich so viel koche, denn oft bringe ich selbst gemachte Leckereien mit.“

...da könnte man glatt neidisch werden! Du stehst also sehr oft in der Küche – was bedeutet dir das Kochen?

Ipek Basaran-Stöber: „Es ist einfach meine Leidenschaft. Vor Kurzem war ich mit meinem Mann im Urlaub. Nach drei Tagen habe ich zu ihm gesagt: Yannick, ich vermisse meine Küche!“ (lacht)

Mittlerweile gibst du auch Kochkurse in Weißenburg – wie sehen diese aus? 

Ipek Basaran-Stöber: „Ganz unterschiedlich, ich mache das immer in Absprache mit den Teilnehmern. Meistens schlage ich zunächst türkische Küche vor, weil das für mich am einfachsten ist. Denkbar ist aber alles Mögliche. Einmal habe ich einen Kochkurs für einen Mädelsabschied gegeben und weil die zukünftige Braut großer Käsefan war, habe ich mir ein Menü überlegt, bei dem sich alles um Käse dreht.“

Und welche Küche ist dir persönlich am liebsten?

Ipek Basaran-Stöber: „Am allerliebsten koche ich asiatisch. Ich finde, da wird mit ganz einfachen Mitteln eine richtige Geschmacksexplosion erzeugt. In jedem Gericht sind so gut wie alle Geschmacksrichtungen vertreten. Abgesehen davon ist für mich die türkische Küche einfach meine Heimat. Durch sie bin ich überhaupt erst zum Kochen gekommen. Ich glaube, in fast allen türkischen Familien ist das so: Wir essen nicht nur, um satt zu werden, sondern auch um Zeit miteinander zu verbringen.“

Apropos Heimat: Was bedeutet Weißenburg für dich?

Ipek Basaran-Stöber: „Ich bin ein Riesenfan der Stadt – nicht nur, weil ich hier geboren und aufgewachsen bin. Ich finde, Weißenburg hat einfach alles, was es braucht. Und dazu ist es auch noch wunderschön. Das geht los bei der Café-Buchhandlung Meyer, wo mein Mann Yannik arbeitet und ich in meiner Freizeit auch oft bin, und weiter bei der Andreaskirche, dem Marktplatz und dem Seeweiher. Besonders liebe ich die vielen kleinen Gassen bei der Seeweihermauer. Ich denke mir immer: Was diese Wände schon alles gesehen haben müssen!“

Und welche Rolle spielt die Stadt für dich als Köchin?

Ipek Basaran-Stöber: „Ich koche größtenteils mit Zutaten, die hier frisch verkauft werden. Ich finde, Regionalität und Saisonalität sind wichtig. Einerseits fürs Klima, aber andererseits, weil es einfach besser schmeckt. Jeder weiß: Eine Erdbeere ist im Oktober nicht das gleiche wie im Frühjahr. “

Hast du noch einen einfachen Tipp, damit es besser schmeckt?

Ipek Basaran-Stöber: „Bei meinen Kochkursen sehe ich oft, dass die Leute viel zu zögerlich salzen. Dabei ist genau das oft der Grund dafür, dass es irgendwie fad schmeckt. Also: Mehr salzen!“

Urlaub machen, essen, trinken…