Station 6 - Renaturierung

Eine Deponie auf dem Weg zum Felsbiotop. Für die Renaturierung der ehemaligen Bauschuttdeponie am Blumenberg wurde vor Jahren erstmals ein Konzept ausgearbeitet, welches besondere Kriterien des Naturschutzes berücksichtigt. Die Bauschuttdeponie lieferte gleich mehrere Gründe für die Renaturierung durch eine Überschüttung mit Kalkscherben: die günstige Lage am Blumenberg, einer vorbildlich vernetzten Landschaft mit Magerrasen und Felsbereichen, alten Steinbrüchen und Steinbruchhalden als typischen Lebensräumen sowie vor allem aktuellen Vorkommen des seltenen Apollofalters. Durch die Kalkscherben entspricht die Halde nun einem natürlichen Felsstandort. Innerhalb kurzer Zeit beginnt die Natur sich die Halde zurück zu erobern.

Der vom Aussterben bedrohte Apollofalter ist einer der schönsten Schmetterlinge im Naturpark Altmühltal. Große, rote Tupfen auf den Hinterflügeln machen ihn unverkennbar. Seine Eier legt er bevorzugt in kargen Felsfluren ab - dazu zählt auch die ehemalige Bauschuttdeponie. Hier wächst nämlich die alleinige Futterpflanze der Raupe: der Weiße Mauerpfeffer.

Mit dem Weißen Mauerpfeffer hat die erste Besiedlungsphase der Halde bereits begonnen. So existieren schon mehrere Areale mit zum Teil dichten Beständen. Mit seinen weiß-leuchtenden Blütensternchen und seinen dicken, Wasser speichernden Blättern hat sich der Weiße Mauerpfeffer ideal den trockenen Bedingungen auf den Kalkhalden angepasst.

Überlässt man die Steinbrüche nach dem Abbau der Natur, begrünen sie sich von selbst. Im Verlauf der natürlichen Sukzession werden die Steinbrüche und Halden zuerst von Pionierpflanzen besiedelt. Über wechselnde Pflanzengesellschaften geht ihre Entwicklung im Lauf der Jahre bis hin zu einer lockeren Bewaldung. Für viele Tierarten bieten Steinbrüche in unserer ausgeräumten Landschaft wertvolle Lebensräume.

ApollofalterWeißer MauerpfefferSukzession

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