Alter Burgfelsen bei Aicha

Der nach drei Seiten jäh abfallende Fels trägt Grundmauerreste einer Burg. Links vom Zugang zum Felsplateau befindet sich eine 8 m tiefe, stark zerklüftete Höhle (Steinschlaggefahr!).

Alte Burg Aicha

Am Fuß des Felsens fanden sich zahlreiche Tonscherben aus der frühen Bronzezeit (um 1700 v. Chr.), darunter auch ein Bruchstück eines tönernen Schalenseihers zur Käsezubereitung. Möglicherweise hielten sich noch früher Menschen hier auf, da auch Steinwerkzeuge, z. B. ein Klopfstein und eine Pfeilspitze aus Hornstein, zu den Fundstücken gehören. Bei der Burg auf dem Felsmassiv handelt es sich vermutlich um die Vorgängeranlage der erst um 1300 ausdrücklich erwähnten Burg Wellheim, worauf der Name "Alte Bürg" hinweist. Der Burgplatz mit dem umliegenden Wald war auch seit alters Zubehör der Herrschaft Wellheim; ein Grenzstein am Wald anfang links der Straße nach Biesenhard zeigt uns noch heute den ehemaligen Grenzverlauf zwischen dem Eichstättischen Wellheim und dem pfalz-neuburgischen Konstein. Die Burg wird in Urkunden nicht genannt. Der 1163 bezeugte Bergener Klostervogt Sicolinus, dessen als "in alta saxi arce" bezeichneter Sitz manchmal mit der "Alten Bürg" gleichgesetzt wurde, saß in Wirklichkeit auf der Burg Hohenstein bei Hersbruck, wo die Benediktinerinnenabtei Bergen reichen Grundbesitz hatte. Auch die Urkunde, in der der Eichstätter Bischof 1309 einen Teil der Hirschberger Erbschaft an den Grafen von Oettingen herausgab, erwähnt die "Alte Bürg" nicht; der in diesem Zusammenhang neben Wellheim ab und zu aufgeführte "Adlerstein" ist ein Lesefehler für Dollnstein. Schließlich stammt die Familie Groß, die zwischen 1461 und 1739 mehrmals das Pflegamt Konstein verwaltete, ebenfalls nicht von der "Alten Bürg", sondern von der Altenburg bei Oberbürg im Norden von Dietfurt a. d. Altmühl. Die vergessene Örtlichkeit ist umrankt von Sagen von einem vergrabenen Schatz und von einem Burgfräulein, das sich dem Teufel verschrieb, um schön und reich zu werden.

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